Wasserfall Wanderung und Hochland

Nach dem Frühstück brechen wir direkt von der Laugarfell Hütte zur 8 km Wasserfall und Canyon Wanderung auf. Der Tail startet direkt hinter der Hütte und es geht bei super Wetter mit tollen Ausblicken durch die Landschaft. Der Canyon und die Wasserfälle lassen nicht lange auf sich warten und begeistern uns. Wir kommen kaum aus dem Staunen und Fotografieren raus – die Tour wird wohl etwas länger dauern 😄
Auf dem Weg kommen wir unter anderem an den Wasserfällen Kirkjufoss und Faxi vorbei, die zu den bekanntesten von Ost-Island gehören. 

Da wir ein strammes Programm haben geht es nach der Wanderung ziemlich zügig weiter. Wir machen die Autos fertig und starten Richtung F910 mit dem Ziel Sigurðarskáli Hütte in Kverkfjöll an der F902, was sich im Laufe der Route als ziemlich blauäugig rausstellen soll. Auf einer ziemlich neu geteerten 910 geht es zügig Richtung Staudamm des Kárahnjúkar-Kraftwerk welches mit einer Leistung von 690 MW eines der größten Wasserkraftwerke Europas ist und das hauptsächlich das Aluminiumwerk Fjarðaál der Firma Alcoa versorgt. Details zu dem Mega-Bauwerk findet sich in diesem Wikipedia Artikel.
Wir wundern uns über die super ausgebaute Straße und kommen gut voran so dass wir alle Zeit für Staudammbesichtigung mit tollem Regenbogen und dem anschließenden Canyon unterhalb der Staumauer haben. Obwohl die Teerstraße kurz nach der Staumauer aufhört und die F910 beginnt und es erst mal ziemlich rumpelig wird machen wir uns noch keine Gedanken.

Wir rumpeln also zwischen 20 und 30 km/h auf der Schotterpiste mit viel Wellblech, Rillen und Schlaglöchern durch die faszinierende Landschaft und sind begeistert, fremdeln aber doch etwas mit dem Gelände, der Herausforderungen für das Fahrzeug und Fahrer und die Geräusche die das macht. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir können und an der Landschaft nicht sattsehen, leider haben wir aber auch nach Stunden noch ziemlich viele Kilometer vor uns. Wir queren unzählige Furten, die ersten paar mussten natürlich aus allen Perspektiven gefilmt und fotografiert werden, was aber bald zur Normalität wurde. Sind wir am Anfang noch an jeder Pfütze ausgestiegen und haben Tiefe, Durchfahrtsbreite und Fließgeschwindigkeit geprüft lässt das bald nach und ein heruntergelassenes Fenster mit Blick auf Reifen und das glasklare Wasser reicht aus. Man muss dazusagen, dass die Schneeschmelze auf den Gletschern schon längst vor bei ist und die Flüsse nicht viel Wasser führen. Irgendwann fängt es an zu dämmern und wir hätten immer noch knapp 50 km vor uns. Wir machen eine kurze Lagebesprechung und entscheiden die Hütte zu wechseln, den Abstecher zu den Gletscherhöhlen auszulassen und direkt zur 20 km näheren Dreki Hütte zu fahren. Nach knapp 11 Stunden Fahrt auf Wellblech, Schotter, Lavaplatten und zick-zack durch Lavafelder sind wir komplett durch an der nächsten Hütte angekommen, sehr viel reicher an Erfahrung wie man die Strecken einschätzen muss und welche Zeit man veranschlagen muss.
Rückblickend können wir aber sagen, es war eines der schönsten und aufregendsten Erlebnisse die wir auf Island hatten. Die Strecke würden wir auf jeden Fall wieder fahren, auch wenn wir vielleicht unterwegs einfach am Wegrand schlafen würden da bei 25 km Entfernung zum nächsten Campground auch für Fahrzeuge eine Übernachtung erlaubt ist. Natürlich sollte man alles an Bord haben (Toilette, Wasser, Lebensmittel) und jede neue Spur in der Landschaft, auch beim Parken, vermeiden und jeden Müll wieder mitnehmen. Inzwischen wissen wir ja, dass die #Vanlife Camper das oft nicht so ernst nehmen und dann fliegt überall das Toilettenpapier und der Müll rum 🤮

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