Am Mittwoch ist es endlich soweit, gefühlt startet unsere Reise nun endgültig. Mit einem Tag Verspätung fahren wir auf die Fähre Norönna, die uns erstmal nach Tórshavn auf den Färöer-Inseln bringen wird. Wir sind schon ganz aufgeregt, denn das Wetter in Hirtshals ist an diesem Morgen alles andere als schön und ruhig, im Gegenteil wir haben heftigen Wind und es regnet. Das sind, zumindest für mich, nicht die allerbesten Voraussetzungen für eine Fährüberfahrt von 30 Stunden! Schon in der Warteschlange lernt Roman unsere zukünftigen Reisebegleiter Stephan und Maria kennen. Die beiden fahren einen Mercedes Vario namens Rocky und kommen aus der Schweiz. Die Auffahrt auf die Fähre als eines der letzten Fahrzeuge gestaltet sich eigentlich sehr einfach, obwohl wir auf der Rampe noch wenden müssen, um rückwärts in das Schiffsmaul einzufahren. So stehen wir perfekt für die Ausfahrt in Tórshavn und werden nicht von anderen Autos, die weiter nach Island gebucht sind, blockiert. Nachdem wir unsere sieben Sachen, die wir schon vorher für die Fährüberfahrt gepackt haben, geschnappt haben, finden wir den Treppenaufgang zu den „normalen“ Decks und auf Deck sieben auch unsere Kabine. Es ist eine Außenkabine mit einem Doppelbett und Bad, klein und zweckmäßig. Wir können uns nicht beschweren, und wir haben ja auch nur eine Nacht vor uns. Kaum auf dem Schiff angekommen, machen wir uns auf den ersten Erkundungsgang. Wir finden das Restaurant, in dem wir unser Abendessen gebucht haben und auch gleich die Laterna Magica, die Cafébar auf Deck 10, die große Fenster hat und einen Rundumblick bietet. Daneben gibt es noch ein zweites Café, ein zweits Restaurant, ein Kino, ein Schwimmbad mit Sauna und einen Duty-Free Shop. Wir treffen Maria und Stephan in der Bar und trinken zusammen ein Ablegebier. Jetzt sind wir unterwegs nach Färöer. Das Wetter ist zwar immer noch sehr windig, sodass man auf dem Freideck kaum gegen den Wind anlaufen kann, doch das Meer meint es gut mit uns und wir haben fast keinen Seegang. Den Nachmittag vertreiben wir uns mit Planung, Ratschen und Schauen. Die Uhren werden auf Färöer Zeit umgestellt, also eine Stunde zurück, was für mich bedeutet noch eine Stunde länger auf das Abendessen zu warten. Endlich ist es dann aber soweit und wir können unser Abendbuffet genießen. Das Essen ist sehr gut und wir schlagen uns den Bauch voll. Wir haben das Buffet mit Getränken gebucht, sodass wir anschließend nicht mehr in die Bar müssen und gleich ins Bett können. Bei der ruhigen Fahrt schlafen wir schnell ein.
Am Donnerstag haben wir nach einer angenehm ruhigen Nacht das Frühstücksbuffet ausgiebig genossen. Anschließend haben wir uns wieder in der Laterna Magica einquartiert, um weiter an unserer Färöer Planung zu feilen. Das Wetter hat sich inzwischen erstaunlich gut entwickelt, sodass wir die Einfahrt auf die Färöer Inseln sogar vom Freideck ohne Mütze und Jacke nur im T-Shirt verfolgen können. Die Kabine musste eine Stunde vor Ankunft verlassen werden und wir haben die Möglichkeit unser Gepäck gleich ins Fahrzeug zu bringen. Die Einfahrt in den Hafen von Torshavn ist dann nochmal spannend. Das Schiff muss auf engstem Raum eine halbe Drehung vollführen, da ist kein Platz für Fehler… Doch ich denke mir der Kapitän übt das ja zwei- bis dreimal die Woche und macht das auch schon lange. Dann muss alles ganz schnell gehen, das Schiff hat nur eine halbe Stunde Aufenthalt in Torshavn und muss in dieser Zeit entladen und wieder beladen werden. Kaum ist die große Rampe geöffnet, können wir schon den Motor starten und einen ersten Reifen auf die Insel setzen. Da wir zwar eigentlich noch in Dänemark sind, die Färöer aber ihre eigenen Gesetze und Bestimmungen haben müssen wir durch den Zoll einreisen. Und weil wir ein bisschen mehr Wein an Bord haben als zollfrei erlaubt, wir sind ja schließlich noch länger unterwegs, fahren wir brav zum Zoll. Der nette Beamte lässt uns nach einem kurzen Gespräch weiterfahren (ohne Verzollung). Jetzt sind wir auf Färöer.